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Dies ist mein Tagebuch – das Tagebuch der Emma aus Erythrea. Begonnen hat mein Leben als Bürgermeisterin auf gänzlich unerwartete Weise, noch dazu musste ich bereits in den ersten Tagen feststellen, dass ich eine Vasallin war. Eine Vasallin der mächtigen Thea aus Paradies, der Großkönigin und Herrscherin über die Vereinigten Städte Animalisiens. So fügte ich mich in mein Los und beschloss, die beste aller Vasallen zu werden. Ich bepflanzte das Land und lieferte jeden möglichen Tribut an Paradies.
Meine Verdienste gefielen der Großkönigin und sie beehrte mich immer häufiger mit ihrem Besuch. Um sie zufrieden zu stellen, wagte ich abenteuerliche Zeitsprünge, sie sollte doch den besten Rübenpreis und die begehrtesten Insekten und Fische bei ihren oft unerwarteten Visiten vorfinden, und immer öfter erhielt ich kostbare Geschenke. Wir wurden Freundinnen, und beschlossen, dass wir auch unsere persönlichen Geschicke miteinander verbinden wollten. So vermachte sie mir ihre kostbaren Möbel und Gewänder, während ich auf eine florierende Wirtschaft in meinem oft selbstgelenkten Zeitfluß achtete. Gemeinsam erarbeiteten wir uns fast schon sagenhafte Gewinne im Rübenhandel, unsere beiden Fangbücher füllten sich zusehends und auch unsere jeweiligen Bewohner verlegten ihren Wohnort von Erythrea nach Paradies und umgekehrt.
Diese Tage waren von beinahe unerhörter Schönheit, die Dinge regelten sich wie von selbst und ich lebte glücklich in den Tag hinein.
Doch das Unheil nahm wie so oft im Leben seinen Lauf: Noch kein ganzer Mond war gestiegen und gefallen seit meiner Ernennung zur Bürgermeisterin und Vasallin, da wurde Paradies von einem gewaltigen Sturm heimgesucht, dessen Wellen die gesamte Stadt mitsamt meiner Freundin und Großkönigin Thea verschluckte. Die Ausmaße des Sturms waren so heftig, dass selbst in unserer recht entfernten Region noch eine halbertrunkene Möwe angespült wurde. Ihr Name war Gulliver, und er bestand darauf, eine ausnehmend männliche Möwe zu sein.
Nun – da meine Freundin und die Herrscherin über die Vereinigten Städte Animalisiens in den Hallen der Unterwelt wandelt (hoffentlich hatte sie ihren Kescher auch im Tode mit), war nicht nur ich ohne Führung. Der große Verlust und das Herzeleid nahmen mir mit einem Atemzug die gesamte Lebensfreude und ich überlegte schon, mich von meiner Lieblingsklippe zu stürzen. Gerade als ich meine Schaufel zur Seite legen wollte, hörte ich Dolly eine traurige Weise summen. Ich sah überascht auf den Strand hinunter und konnte mir ein Lächeln nicht verkneifen, war sie doch gerade dabei, selbst in diesem heißen Sand noch Blumen zu pflanzen.
Und da besann ich mich anders, ich erkannte mit einem Mal, dass ich selbst die Leute anführen musste, dass ich mich um ihr Wohlergehen sorgen und ihre Geschicke leiten wollte. Thea hatte mich vieles gelehrt und ich war bereit, diese große Verantwortung zu übernehmen.
Vielen Dank Thea und Dolly, ihr habt mir geholfen, meinen Platz zu finden!
Diese Augenblicke waren der Beginn meiner Laufbahn und noch viele sollten folgen – dazu aber erst beim nächsten Mal!
Kommentare
An einem wunderschönen Sommertag, dem 27.07.2015
Nachdem ich mich also jüngst der Strapazen entledigt und mich meines Herzeleids entwunden habe, entschloss ich mich dazu, die Stelle meiner Großkönigin Thea höchst selbst anzunehmen. So sprang ich am nächsten Morgen voller Elan und bebendem Eifer aus dem Bett, um mir ein umfangreiches Bild über meine Stadt und meine Bewohner zu machen.
Die 1a-Pfirsiche wuchsen zu stattlichen Bäumen heran und trugen körbeweise Früchte, der Sommer füllte die Luft mit Insekten und das Wasser mit zahlreichen Fischen, und selbst die Bewohner spazierten zufrieden durch die milde Sommerbrise. Ich stürzte mich in die Arbeit, wo ich sie nur finden konnte, selbst auf der nahen tropischen Insel wurde ich zum Insektenfänger und Angler, nur damit ich mit meinem gewonnenen Vermögen meinen Bewohnern eine schöne Stadt bauen konnte.
Selbst der Käpten des kleinen Fährbootes unterstützte mich, wo er nur konnte und sang mir sogar noch Lieder. Bisweilen konnte er sich auch den einen oder anderen Ratschlag nicht ganz verkneifen…
Dieses Geld investierte ich gerne in eine kleine Aufwertung unserer Stadt, und selbst das Wetter spielte mit bei der netten Einweihungsfeier.
Leider waren einige der Bewohner Erythreas ja vor einiger Zeit nach Paradies gezogen, und auch wenn wir neue Zuwanderer begrüßen durften, hatte sich unsere Einwohnerschaft bedeutend verändert. Nunmehr durfte ich als treue Bürgerin immer noch Dolly, das Schaf zählen.
Gerne lud ich sie in mein Haus ein und zeigte ihr den Grundstock meines Folterkellers – die Elektromaschine. Ich erklärte ihr, dass ich als neue Königin Animalisiens auch einen solch gruseligen Ort benötigte. Worauf Dolly mir nett entgegnete, dass ich ohne Königinnenkrone ohnehin bloß eine Bürgermeisterin bleiben würde, egal, wie viele Skelette und Maschinen sich in meinem Keller tummelten. Damals wollte ich nicht so recht einstimmen, aber im Laufe der Zeit wurde mir von selbst klar, dass ich bis zur Königswürde noch einen recht langen Weg vor mir hatte. Denn auch, wenn die Krone für mich gelegentlich erhältlich gewesen war, so vermochte ich niemals genügend Geld dafür aufzubringen. Ich nützte also die Zeit, um mir Erfahrung und Weisheit anzueignen, etwas, das nicht nur jede Menge Sternis, sondern vor allem Geduld und harte Arbeit verlangte.
Auch mein treuer Recke Horst – ein blauer, sportlicher Adler, stets in seiner Rüstung, war mir als Wegbegleiter geblieben.
Niemals scheute er sich vor heiklen Themen, war stets zur Stelle, um mich zu beschützen und zu leiten. Und sogar die Kamera hat er mir geduldig erklärt!
Auch Carlo, mein miesepetriger Frosch hatte kein Fünkchen Erbarmen, mir seine wahre Meinung stets voll Offenheit kund zu tun.
Hierauf folgte nun mein wuscheliger Freund Locke, ein selbstzufriedenes Schaf, das oft schon morgens hinter meinem Gartenzaun vor sich hinträllerte.
Um sie nur ja nicht zu vergessen, nenne ich euch schnell Gabi, die schwungvolle Häsin. Da sie bereits vor geraumer Zeit mein Wunschbewohner gewesen war, habe ich sie erfolgreich aus einer anderen Stadt abgeworben, ihre Herkunft war eine kleine unbedeutende Stadt im Südwesten des Landes. Binnen kürzester Zeit verlor sie ihre natürliche Scheu, entwickelte sich zum Star und war auch schon nicht mehr aus unserer Stadt wegzudenken. So manchesmal sehnte ich mich wieder nach der Ruhe in meiner Stadt, die geherrscht hatte, bevor die Häsin zu uns gekommen war, sie aber fühlte sich rundum wohl und dachte nicht daran, ihren Wohnort erneut zu verlegen.
Da war es auch nicht verwunderlich, dass in unserer Stadt auch eine allseits bekannte Ente – nämlich die schwungvolle Quacks – bald ebenfalls hier ihr Zuhause hatte. Auch sie fühlte sich sehr schnell wohl und legte keinerlei Schüchternheit an den Tag. Auffallend war jedoch ihre überaus nette Art.
Ein paar Schwierigkeiten bereitete es mir allerdings, mit der Teddybärin Tatjana warm zu werden. Am Anfang konnte ich ihre vorlaute und freche Art gar nicht leiden, ließen ihre Manieren doch alle Höflichkeit im Umgang mit ihrer Königin – oder eben noch Bürgermeisterin – vermissen. Erst als sie bereits das vierte Mal in Folge von einer viertägigen Krankheit heimgesucht wurde, und ich sie selbstverständlich im Sinne der animalisischen Nächstenliebe mit Medizin versorgte, rührte etwas von ihrer Verletzlichkeit an mein Herz und so begann ein wundersame Freundschaft.
Ein wahrlich nicht zu verachtendes Wesen, welches in meiner Stadt seine Runden zog, war Patricia, die schwungvolle Kuh. Trotzdem ich zuerst befürchtete, sie wäre dem Duo von Gabi und Quacks ebenbürtig, so musste ich schnell feststellen, dass sie zwar die selben Gewohnheiten pflegte, aber niemals meine Nerven derart strapazierte. Ihre angenehme Art und ihr entsetzlicher Wohnstil, gepaart mit ein bisschen Besserwisserei machen sie zu einer wirklich gern gesehenen Bewohnerin.
Während dessen arbeitete ich weiter, um die Stadt immer noch ein bisschen attraktiver zu gestalten. Und so konnten wir einige Eröffnungsfeiern abhalten.
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Und diese Feiern waren erst der Grundstein für die Entstehung meiner wunderschönen Heimat. Doch die weiteren Entwicklungen waren bedeutend, bekam ich doch endlich eine lang ersehnte neue Komparsin – doch davon später mehr!